RELATIONSHIP

for idiots (like me)


Mein Leben besteht aus Listen. Ich mache irgendwie jeden Tag mindestens eine Liste, keine Ahnung wieso, da ich meistens sowieso nicht alles einhalte oder die Liste total unnötig war, da ich mir das auch im Kopf ausrechen oder behalten hätte können. Das Übelste ist immer, wenn ich vor habe eine Liste zu schreiben, weil ich das Gefühl habe zu diesem Thema fällt mir so viel ein und mir dann nach dem zweiten Punkt nichts mehr einfällt. Da denke ich dann auch nur noch...Papierverschwendung. Aber na ja, so viel dazu. Eben wollte ich was für die Schule machen und plötzlich kam mir in den Sinn, dass es jetzt viel wichtiger wäre eine Liste zu schreiben. Also habe ich mir mal eine Liste angelegt, die zur Abwechslung mal nicht ganz so behindert wurde. Und zwar was ich in meiner Beziehung verbessern kann. Ich habe nämlich blöder oder glücklicher Weise in dieser relativ neuen Beziehung mein neues Zuhause gefunden, falls das jetzt irgendjemand zu interpretieren weiß. Das wurde mir zum ersten Mal klar, als mir das meine Mutter fast original so sagte. Ich habe einfach das Gefühl, jemanden gefunden zu haben, der meine gesamte beschissene Familie ersetzen kann. Das ist einerseits gut, weil ich dann weniger alleine bin, andererseits wäre es ziemlich blöd, falls es irgendwann nicht mehr mit uns klappen sollte, weil ich dann echt niemanden mehr hätte und vermutlich zu anderen Mitteln greifen müsste. Spaß. Also habe ich mir eine Liste gemacht (Oh Gott, wie lange laber ich schon über diese verdammte Liste) wie ich mich nicht so in die Beziehung verrenne und sie stabiler machen kann. Zum Ersten habe ich mir notiert, dass ich nicht immer alles genau wissen will, was er gemacht hat, wenn er mit Freunden weg war und ich nicht dabei war, weil mich da vielleicht manches nichts angeht. Damit muss ich klar kommen. Dann versuche ich auch immer, ihn nicht zu fest an mich zu binden, weil er ein freier Mensch ist und grob genommen, machen kann was er will. Bei einem weiteren Blick auf meine Liste ist mir gerade aufgefallen, dass ich wahrscheinlich auch viel aus der Beziehung meiner "besten" Freundin gelernt habe, zum Beispiel das "Ich zu dir - Du zu mir"-Verhältnis. Ich weiß noch, dass er sich damals des Öfteren darüber beschwert hat, dass er immer nur zu ihr muss und sie nie zu ihm kommt. Deswegen versuche ich auch das im Gleichgewicht zu halten.
Ich bin in letzter Zeit ziemlich emotional, was sonst nicht so ist. Wir hatten ein paar Tage, da sind mir immer die Tränen gekommen, wenn einer von uns nach Hause musste, obwohl wir uns ja am nächsten Tag wieder gesehen hätten. Hört sich vielleicht für den ein oder anderen hier ein bisschen krank an, aber ich versuche mal ehrlich zu sein. Also habe ich mir noch aufgeschrieben, dass ich nicht sofort bei jedem kleinen Mist traurig sein soll, das gilt auch dafür, dass ich nicht bei jedem Scheiß sauer bin. Wenn ich das Gefühl habe sauer zu werden, dann frage ich mich, ob das jetzt wirklich so schlimm ist, dass man deswegen jetzt ungemütlich werden muss. Meistens Nein, also umgehe ich so einen Streit. Wobei, so richtig gestritten haben wir auch eigentlich noch nie und das ist bei mir ne Leistung, weil ich normalerweise leider eher so eine Person bin, die auf Streit aus ist und bewusst provoziert, aber dafür ist mir mein Freund einfach zu wichtig. Was ich mir auch abgewöhnen will ist, darauf zu warten, dass er sich meldet, weil das einfach so unproduktiv ist und eigentlich komplett für'n Arsch. Wenn er sich dann irgendwann meldet, bin ich dann sowieso schon angepisst vom warten und dann fängt ja alles schon unentspannt an. Das will ich ja nicht und außerdem bringt warten nichts, irgendwann ist es immer soweit und bis dahin kann man ja auch andere Sachen machen. Das ist so ein Punkt, der mir ziemlich schwer fällt, weil ich mir immer Sorgen mache, weil ich zu viel nachdenke.
Was meiner Meinung nach auch noch sehr wichtig ist, ist, einen eigenen Freundeskreis zu haben, damit man dem Partner nicht permanent auf den Sack geht. Davor habe ich immer Angst.  Das ist für mich nicht so leicht abzuhaken, aber es kann ja nicht alles perfekt sein. So, jetzt hab ich keine Lust mehr.

ANHANG:
Keine fünf Minuten nach dem ich diesen Text veröffentlicht habe: Ich liege im Bademantel mit meiner Yogamatte auf dem Boden und überlege wo er ist und ob er wach ist und ob er mich vergessen hat. Meine guten Vorsätze einzuhalten muss ich noch üben...  Aber es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.

7 Kommentare:

mrrrrrrrn hat gesagt…

und ich dachte immer, ich denke viel nach.. aber ich finds gut, wenns dir hilft, ist das super.
liest dein freund deinen blog? oder weiß er überhaupt davon?

WavesandRaves hat gesagt…

Ja, der liest den :D Aber der weiß wie sehr ich mich anstrenge.

Unknown hat gesagt…

schöner text! exakt genau so hab ich mich auch mal gefühlt! in meiner letzten (ersten) richtigen beziehung hatte ich exakt die gleichen gedanken ^^
liebe grüße,
alex :)

Top Hatter hat gesagt…

Toller Beitrag und ein tolles Vorhaben - aber tröste Dich, in der Praxis schafft es kaum jemand jemals in Liebesdingen die Vernunft regieren zu lassen. Aber versuch' es ruhig weiter.
Viele Grüße von einem Teil Deiner beschissenen Familie.

The Gipsy And Her Doodie hat gesagt…

Sowas zu reflektieren ist auf jeden Fall schonmal ein sehr guter Anfang (:

Carla hat gesagt…

Das ist mal so ein wunderbar wahrer Text. Sollte sich jeder mal Gedanken drüber machen...

LesleySherly hat gesagt…

Ich kann deine Gedanken sooo gut nachvollziehen!
Ich muss mir auch das warten abzugewoehnen, aber so sind wir maedchen eben, (also viele)
Ich versuche mir dann immer erklaerungen zu ueberlegen warum er sich nicht meldet, damit ich dann nicht so verzweifelt warte und meinstens haut eine der sachen letztendlich auch hin!
Ich finde es echt toll dass du deine Gedanken so mit uns teilst! Das ist mutig!

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