Über Freiheit

Freiheit. Womit verbindet man Freiheit? Wir denken, wir sind frei, aber sind wir das auch? Unsere Eltern und Großeltern halten uns für frei. Wir können in diesem demokratischen Land vieles tun, was früher nicht möglich war. Das stimmt ja auch, die Menschheit ist freier geworden. Frei fühle ich mich trotzdem nicht. Wir müssen uns der Gesellschaft anpassen um angenommen und akzeptiert zu werden. Wir müssen so aussehen, wie es für angemessen gesehen wird, wir müssen in die Schule gehen, um Dinge möglichst schnell zu lernen, die wir nicht lernen wollen. Und das mit den schlechtesten Methoden. Schule macht lernen dumm. Wir sollen an einen Gott glauben. Wir sollen für unsere Rente sparen, wir sollen keine Drogen nehmen. Träume soll man vergessen, was sind schon Träume. Wir sollen ein "normales" Leben führen. ...ich soll versuchen ein normales Leben zu führen, genau das hat letztens erst eine Ärztin zu mir gesagt. Wieso muss ich das? Und was ist normal? Ich weiß doch genau wie das gemeint ist, ich soll genau das eben erklärte langweilige scheiß Leben führen, nur damit ich angenommen werde. "Don't follow your dreams. Stay at home. Stay stupid. Stay in fear. Continue your worthless life as a puppet. You are not free". Ich bin nicht frei. Was ist, wenn ich nicht jeden Tag in die Schule gehen will um mich von Lehrern und Mitschülern bewerten zu lassen? Ich weiß, dass mich Schule nicht dorthin bringen kann, wo ich vielleicht mal hin will. Was ist, wenn ich mich morgen früh lieber bei einem Spaziergang mit der Natur beschäftigen möchte. Wenn ich einfach die Dinge lerne, die mich interessieren. Dinge, die meine Kreativität anregen, die mich inspirieren Neues auszuprobieren, die meinem persönlichen Geist weiterentwickeln. Sachen die ich lernen möchte, auf denen ich meine spätere Berufung aufbauen kann. Etwas, das ich wirklich will. Das geht aber nicht, denn wenn ich nicht regelmäßig in die Schule gehe, werde ich entweder irgendwo hingesteckt wo ich dann lernen soll "wie man sich verhält", weil ich als schwer erziehbar oder sowas abgestempelt werde, obwohl man doch einfach nur etwas Erfüllung und Glück finden möchte und sich keinen Zwängen unterziehen will, weil man sich dazu zu sehr selbst liebt, was einem auch keiner glaubt, oder ich muss schnell eine Arbeitsstelle finden, die mich nicht erfüllt. Dann werde ich unglücklich, tue aber so als wäre ich zufrieden und passe mich somit der Gesellschaft an. 
Ich will so viel machen, aber nichts geht. 
Wieso merkt keiner, dass sich die Jugend dagegen sträubt. Die Jugend merkt es, die Erwachsenen nicht. Welcher Jugendliche fühlt sich schon frei. High sein heißt frei sein. Und wieso? Weil Drogen verboten sind und wenn wir über die Grenzen gehen, können wir frei sein. Wenn wir das tun, was uns die Gesellschaft vorschreibt nicht zu tun, sind wir frei. Aber dazu wann anders mehr. 
Für mich müsste jedenfalls das Glück jedes einzelnen Menschen am wichtigsten sein. Jeder sollte wann immer er es möchte auf eine Reise gehen können, um sich selbst zu finden und um zu entdecken, was wirklich wichtig im Leben ist. Jeder Mensch sollte eine Leidenschaft und einen Sinn haben. 
Erwachsene können mir sagen was sie wollen, niemand wird mich dazu bringen anders zu denken.

3 Kommentare:

A. C. F. hat gesagt…

Freiheit ist nicht ohne Unfreiheit denkbar. Diese beiden Momente bedingen einander und bleiben nur lebendig durch den Widerspruch, den sie bilden.
Vernunft ist Freiheit. Die Fähigkeit zur Entscheidung ist Freiheit. Frei sein heißt nicht, alles tun, wonach es einem ist, ohne von den Konsequenzen sich berühren zu lassen.
Von Natur aus ist der Mensch nicht frei: Er weiß nichts, kann nichts, denkt nichts, wenn er geboren wird; seine Freiheit muss er sich erst aneignen, erkämpfen, und das vollzieht sich zwangsläufig über Unfreiheit; Kindergarten-, Schulbesuch, soziale Bindungen, Bildung.
Man kann nur frei mit dem umgehen, was man weiß; weiß man aber nichts, so ist man unfrei.
Aus sich selbst heraus und ohne Zwänge kann der Mensch sich nicht zu einem selbständigen Individuum formen. Er muss bis zu einem bestimmten Punkt geführt werden von äußerlichen Vorgaben, von Eltern, Lehrern, Mentoren.
So sehr solche Pflichten dem heranwachsenden Menschen widerstreben mögen, und dies ist ein gutes Zeichen (Rebellion ist nicht selten ein Anzeichen von Vernunft und innerer Freiheit), so sehr sind sie auch notwendig, denn aus dem Nichts kann nur nichts entstehen.

Insa´s hat gesagt…

ich liebe deine texte! :)

Clara hat gesagt…

Wow, früher hast du ja meistens nur Fotos gepostet, aber seit einiger Zeit schreibst du echt bewegende und nachdenkliche Texte. Das hat echt mehr als ein öder Schulunterricht zu bieten, und sowas lernt man bestimmt auch nicht in der Schule. Ich finde es super, dass du dich so äußerst und damit auseinander setzt!
LG Clara

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